Samstag, 28. Dezember 2013

Stellungnahme


Aufgrund der Diskussionen hinsichtlich der theologischen Positionen vom Leiter des Zentrums für Islamische Theologie (ZIT), Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, sowie des jüngst veröffentlichten Gutachtens des Koordinationsrates der Muslime (KRM) zu seinem Buch „Islam ist Barmherzigkeit“, wollen wir einer wachsenden Unsicherheit unter Studierenden des ZITs Rechnung tragen und beziehen als Fachschaft des ZITs wie folgt Stellung:

Das Interesse am Studium der islamischen Theologie der rund 400 Studierenden des ZITs an der Westfälischen-Wilhelms Universität ist ungebrochen. Ihnen ist sehr daran gelegen, dass die Arbeit am ZIT fortgeführt werden kann.

Mit Nachdruck wollen wir darauf aufmerksam machen, dass den Studierenden die Anerkennung ihrer anvisierten Abschlüsse und das Vertrauen in den zukünftigen islamischen Religionsunterricht insbesondere von der muslimischen Basis besonders wichtig sind. Weil der KRM die Interessen des überwiegenden Teils der (heterogenen) Muslime in der Bundesrepublik vertreten und die gemeinschaftliche muslimische Glaubenspraxis weitestgehend in ihren Communities stattfindet, empfinden die Studierenden die Zusammenarbeit der Universität und insbesondere des ZITs mit den islamischen Religionsgemeinschaften als unerlässlich. Nur so lässt sich gewährleisten, dass muslimische Eltern die religiöse Erziehung ihrer Kinder ruhigen Gewissens diesen zukünftigen Absolventen anvertrauen.

Die öffentlich geführte Auseinandersetzung um den gegenwärtigen Leiter des ZITs bzw. seiner theologischen Ausrichtung vermitteln den Eindruck als sei das gesamte ZIT identisch mit seinem Leiter sowie dessen theologischen Ansichten. Wir weisen daher darauf hin, dass die Studenten sowie Lehrenden des ZITs mündig sowie theologisch vielfältig geprägt sind und das ZIT deshalb nicht bloß an einer Person gemessen oder gar von dieser abhängig gemacht werden sollte.

Mit Sorge beobachten wir, dass sich die Kritik an Prof. Dr. Mouhanad Khorchides Wirken auf das gesamte ZIT und somit auch auf die Studierenden niederschlägt. Wir appellieren an alle Verantwortlichen die öffentlichen Diskussionen insgesamt differenziert sowie verantwortungsvoll zu führen und bei etwaigen Entscheidungen dem Allgemeininteresse des ZITs Rechnung zu tragen und persönliche Interessen zurückzustellen.

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